Hochschule Luzern - Musik, Abteilung Jazz

Soundz Of Lucerne 2010-2012


Machen wir subito etwas klar: was auf dem zweiten Sampler des Instituts Jazz der Hochschule Luzern in diesen zehn Stücken an Substanz, Kreativität und exzellenter Umsetzung geboten wird, ist überraschend vielseitig, höchst unterhaltend und mitreissend.


Soundz of Lucerne 2010-2012

Laurent Méteau’s METABOLISM
Nils Fischer, sax; Ingo Hipp, alt sax; Adrien Guerne, tenor sax; Eliyah Reichen, rhodes; Samuel Huwyler, e-bass; Jwan Steiner, drums, Laurent Méteau, guitar

next to nothing
Matthias Kohler, clarinet; Linus Hunkeler, trumpet; Fabio Pinto, guitar; Kevin Chesham, drums

Aido
Sam Mösching, guitar; Danilo Djurovic, drums; Jonas Tauber, vc

Yves Theiler Trio
Valentin Dietrich, e-bass; Lukas Mantel, drums; Yves Theiler, piano

Toni Bechtold’s Quadiat
Toni Bechtold, tenor sax; Andreas Herrmann, piano; Peter Christof, bass; Jonas Ruther, drums

ORIGAMI Quartet
Gregor Frei, tenor sax; Keisuke Matsuno, guitar; Alex Binder, e-bass; Matthew Jacobson, drums

Khasho’gi
Hanspeter Pfammatter, synth; Andi Schnellmann, e-bass; Manuel Troller, guitar; Vincent Glanzmann, drums

Floriano Inàcio Jr and Group
Rodrigo Botter Mayo, alt sax; Ademir Candido, guitar; Floriano Inatio Jr., piano; Dudu Penz, e-bass; Edu Ribeiro, drums

Mûr
Ramon Landolt, piano; Martina Berther, e-bass; Johann Wermeille, drums

Recorded at Gabriel Recording Studios, Stalden (Switzerland)
Recording, Editing: Thomas Gabriel, Florian Pittet, Christoph Utzinger, Chris Diggelmann, Martin Pearson, Manuel Egger
Mastering: Andy Nereseheimer
Cover Art:: Sebastian Navarro
Coordinator: Ana Molina Produced by Hämi Hämmerli for Hochschule Luzern Musik

LINER NOTES

by Lucas Niggli

Introduktion

Machen wir subito etwas klar: was auf dem zweiten Sampler des Instituts Jazz der Hochschule Luzern in diesen zehn Stücken an Substanz, Kreativität und exzellenter Umsetzung geboten wird, ist überraschend vielseitig, höchst unterhaltend und mitreissend.

Thema

Diese neun Formationen (entstanden in den Studienjahren 2010 bis 2012) spielen ausschliesslich Eigenkompositionen ihrer Bandleader, welche zu einer Selektion der ersten Generation der Master Performance Absolventen gehören. Sie legen nicht nur ein Zeugnis für die gute Stimmung und produktive Atmosphäre am Jazzinstitut ab, sondern bilden - hier geballt anzuhören - ein hoffnungsfroh stimmendes Dokument einer höchst vitalen und kreativen Schweizer Jazzszene.

Chorus

Da ist eine neue Generation von musizierenden Künstlerinnen und Künstlern herangewachsen, die mit grossem Selbstverständnis eigene Visionen in den Kontext verschiedener Traditionen stellt, sich mit Respekt der neueren und auch älteren Jazz-Geschichte bedient, über Stilgrenzen hinwegspielt, aber immer das Eigene dort, jenseits der Grenzen, sucht.
Es ist sehr treffend, dass diese Sammlung an Highlights der letzten Studienjahre nicht einfach The Sound of Lucerne“ heisst. Diesen einen Sound gibt es zum Glück nicht, hier wird nicht nach marsalischem“ Kanon (ein neues Adjektiv, nicht zu verwechseln mit martialisch“) gelehrt, sondern den jungen Künstlerinnen und Künsltern das Play Your Own Thing“ auf den Weg mitgegeben - das ist doch die ewig gültige Essenz des Jazz!

Bridge

So weckt diese Echtzeit-Musik beim Anhören ganz viele Assoziationen und Bilder: Vertrautes mit einem Hauch Schalk, Abenteuerliches, Intimes, Mutiges, sicher nichts Dogmatisches.

Variationen

Diese vielen stilistischen Blau-Töne (nicht Grautöne) zeugen von einer Offenheit und Neugierde, die dann eben in diese frischen Kompositionen münden.
Ich höre hier existentiellen Urban-Jazz, fein ausgehörten Chamber-Jazz, zupackenden Latin-Jazz, waghalsigen New-Jazz, schlauen Avant-Jazz, virtuosen Bop-Jazz, eklektischen Free-Jazz, witzigen Fashion-Jazz, und was es wohl noch alles an originellen Bezeichnungen geben mag. Es wird keine verkrampfte Kopfmusik gestemmt, sondern intelligente, präzis gestaltete Improvisationsmusik zelebriert.

Coda

Lassen wir also den Begriff Jazz“ als simple Stilschublade weg, wir brauchen den Begriff nicht zu definieren, sondern wollen ihn lieber als Bezeichnung einer Spiel- und Lebenshaltung anwenden. Diese Haltung des Celebrate Diversity“ wird löblicherweise an der Hochschule Luzern vermittelt, und die jungen Komponisten und Improvisatorinnen auf dieser kompakten Disk verdanken es mit wunderbaren SoundZ.

Lucas Niggli, November 2012



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