Hochschule Luzern - Musik, Abteilung Jazz


Jazzmusiker/in: ein Traumberuf?


Matthias Läubli, Student

Urs Röllin, Musiker & Präsident SMS

Olivier Senn, Leitung Institut Forschung & Entwicklung

Hämi Hämmerli. Musiker & Leitung Abteilung Jazz

Wie präsentiert sich die aktuelle Arbeitssituation der Absolvent/-innen der Luzerner Jazz-Ausbildung?

Wie schätzen die Absolvent/-innen die berufsbefähigende Qualität der Luzerner Jazz-Ausbildung ein?
Welche Bedeutung hat diese Ausbildung für ihre derzeitige Tätigkeit?

Welche Veränderungen könnten die berufsbefähigende Qualität der Luzerner Jazz-Ausbildung nach Ansicht der Absolvent/-innen steigern?

Inwiefern haben sich bei den Absolvent/-innen die vor und während dem Studium gehegten Vorstellungen vom 'Traumberuf Jazz-Musiker/-in' bewahrheitet / relativiert?

Welche Hinweise gibt die Luzerner Befragung auf die ökonomische und gesellschaftliche Situation der Schweizer Jazz-Szene?


Es war uns schon lange ein Anliegen, herauszufinden, wo alle Leute 'gelandet' sind, welche je bei uns in Luzern diplomiert worden sind. Im letzten Herbst bot sich nun die Gelegenheit an, dieses grosse und spannende Unterfangen zu realisieren und erstmals in der Schweiz eine Studie zu existentiellen Grundbedingungen unserer Kunst zu erarbeiten.

Der Auslöser war, dass sich Matthias Läubli mit einer ähnlichen Idee für seine Lizentiatsarbeit an der Uni Zürich an uns gewendet hat. In enger Zusammenarbeit mit der Musikhochschule Luzern und dem Schweizer Musik Syndikat SMS (dem einzigem Schweizer Berufsverband, der die Interessen der Jazzmusiker/innen vertritt), führt Matthias nun eine umfassende Befragung durch.

Im Zentrum steht die Frage, was aus den mittlerweile doch rund 210 Absolventen und Absolventinnen der Jazzschule bzw. Musikhochschule Luzern geworden ist und wie Jazz-Musiker/innen in der schweizerischen Gesellschaft leben.


Auszug aus dem Projektbeschrieb:

Ein wichtiger Indikator für die Qualität einer Bildungsinstitution ist der Erfolg ihrer Absolvent/-innen in der Arbeitswelt: Je höher der Anteil der Diplomierten ist, die schon bald nach dem Studium in einer für sie befriedigenden Arbeitssituation (Arbeitspensum und -bedingungen, Entlöhnung) erwerbstätig sind, desto erfolgreicher war die Ausbildung.

Es existieren bereits einige Studien zur Wirkung von Bildungsinstitutionen im Musikbereich: In Deutschland haben Gembris & Langner (2005) 418 Absolventen von sieben Hochschulen für Musik befragt, wobei es sich fast ausschliesslich um Musiker/-innen aus dem klassischen Bereich handelte. Neben dieser Studie liegt eine Untersuchung von Berning aus dem Jahr 2002 vor: Er hat 2500 Absolventen von sieben öffentlichen BFSM“ (Berufsfachschulen für Musik in Bayern) befragt . Die Ausbildung von Jazz-Musiker/-innen in der Schweiz ist bis jetzt nicht Gegenstand einer wissenschaftlichen Untersuchung gewesen. Zur Wirkung der Ausbildung an der Musikhochschule Luzern besteht noch keine derartige Studie.

An der Universität Zürich (Psychologisches Institut, Sozialpsychologie, Dr. Andrée Helminger) entsteht derzeit eine Lizentiatsarbeit mit dem Titel 'Traumberuf Musiker? Eine Evaluation der Jazz-Ausbildung an der Musikhochschule Luzern'. Der Autor der Studie, Matthias Läubli, befragt in seiner Arbeit sämtliche Abgänger/-innen der Jazzschule Luzern bzw. der Jazzabteilung an der Musikhochschule Luzern seit 1994, wie ihre derzeitige berufliche Situation aussieht und wie sie die Qualität der Ausbildung an der JSL/MHS hinsichtlich ihrer Berufsbefähigung einschätzen. Der Auswertungsteil von Läublis Arbeit stellt eine ausführliche Wirkungsanalyse der Luzerner Jazzausbildung dar.

Die Forschungsfragen werden mit quantitativen und qualitativen sozialwissenschaftlichen Verfahren beantwortet: In einem ersten Schritt werden alle Absolventinnen und Absolventen seit 1994 postalisch kontaktiert. Sie werden gebeten, einen Fragebogen zu ihrer Person, ihrem Werdegang und ihrer beruflichen Situation auszufüllen. Anhand der statistischen Auswertung der gesammelten Daten wird ein erster Überblick über die Situation erstellt. Mit halbstandartisierten Interviews werden die wichtigen Themen der Umfrage vertieft. Eine detaillierte Analyse der beiden Datenstämme (Umfrageergebnisse und transkribierte Interviews) ermöglicht es, die Informationen zu bündeln und die Forschungsfragen zu beantworten. Die Studie wird in Matthias Läublis Lizentiatsarbeit vollständig dokumentiert.

Das Projekt hat zudem einen breiteren, kulturpolitischen Fokus: In einem abschliessenden und in der Fachpresse publizierten Artikel wird die ökonomische und gesellschaftliche Situation der Schweizer Jazz-Szene am Beispiel der Luzerner Abgänger/-innen dargestellt und reflektiert.


Zusammenfassung: (4 Seiten, 40 KB)

Gesamte Arbeit: (ca. 1 MB, 113 Seiten mit Fragebogen)


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