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MARIA SCHNEIDER KompositionsworkshopsDonnerstag, 24. Januar 2002: 15.30 - 17.30 Uhr: Freitag, 25. Januar 2002: 11.00 - 13.00 Uhr: |
SA.26.01.02 20.00 Uhr Jazz im KKL, Luzerner Saal |
MARIA SCHNEIDER und Jazz Orchestra Musikhochschule LuzernKoordination und Leitung der Vorproben: Rainer Tempel Reeds: Jürg Morgenthaler, Otmar Kramis, Gabriel Dalvit, Andrea Oswald, Marc Moscatelli, Michael Jaeger, Marc Stucki, Toni RosenbergTrumpets: Oswaldo Aden, Mark Oberholzer, Manuel Mengis, Martin Dahanukar, Alban Lachenmeier Trombones: Andreas Mattle, Christoph Huber, Hanspeter Weiss, Daniel Ringenberg Piano: Nico Hirzel Guitar: Franz Hellmüller Bass: Luca Sisera Drums: Michael Stulz Ein gemeinsames Projekt der MHS Luzern, Fakultät III (Jazz) und dem Jazz Club Luzern |
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Presse: DRS2 AKTUELL:Hochkarätiger Unterricht an der Luzerner Musikhochschule Die Jazzschule Luzern kennt keinerlei Scheuklappen. Und das ist nach der Integration in die Luzerner Musikhochschule so geblieben. Um den Studierenden etwas Besonderes zu bieten, zwängte man sich in den befrachteten Terminkalender der Komponistin und Bigband-Leaderin Maria Schneider aus New York und holte sie für einen Workshop nach Luzern. Heute wird das klingende Ergebnis im KKL vorgestellt. NEUE LUZERNER ZEITUNG, Beat Müller: Interview (PDF), Konzertkritik (PDF) AARGAUER ZEITUNG, 25. JANUAR 2002. BEAT BLASER Klangreisen und klingende GemäldeBig-Band-Jazz Maria Schneider probt mit dem «Jazz Orchestra» in Luzern Eigentlich müsste man sie krankschreiben nach den letzten Tagen oder zumindest für ein paar Stunden ins Hotel schicken, damit sie endlich nachschlafen kann. Als sie dann aber vor den 18 Musikerinnen und Musikern der Big Band der Musikhochschule Luzern steht, ist Maria Schneider hellwach. Muss sie auch, denn das ist «heavy stuff» was sie auf die Pulte gelegt hat, keine einfache Musik, die prima vista vom Blatt gelesen werden könnte. Die Studentinnen und Studenten haben seit vergangenem September an den Kompositionen, die Maria Schneider geschickt hatte, gearbeitet, die Noten sind geübt, jetzt geht es um mehr als ein paar allgemeine Anweisungen. Das Orchester ist wie ein Schwamm, saugt die Kommentare und Korrekturen der Maestra gierig auf, die Bleistifte sind gezuckt, alles wird in die Noten eingetragen. Nach einer Stunde Probe an «Dance You Monster To My Soft Song» fängt das Monster tatsächlich langsam an zu tanzen, aber ein richtiges Monster ist es noch nicht, es ist noch zu zahm und seine Beine sind noch etwas ungelenk. Trotzdem, genug für den Moment - nächstes Stück. Die Musik, die Maria Schneider schreibt, ist komplex und schwierig. Selbst professionelle Musiker kommen zuweilen an ihre Grenzen, und wer beim Label Big-Band-Jazz an Glenn Miller denkt, liegt zwar vom Instrumentarium her richtig, aber sonst völlig falsch. Schneider geht weit über das Gewohnte hinaus. Bei ihr spielen nicht mehr Saxofonisten gegen Blechbläser im munteren Viervierteltakt, sondern vielleicht die Gitarre zusammen mit dem zweiten Flügelhorn und einem Sopransaxofon über einem Hintergrund aus gestopften Trompeten, Flöten und einer Bassklarinette. Maria Schneiders Musik ist komplex und schwierig ... Von Viervierteltakt kann nur noch im Ausnahmefall die Rede sein, und der Ablauf besteht kaum aus einer Aneinanderreihung von 32-taktigen Chorussen. Maria Schneider schreibt Klangreisen, Soundscapes, klingende Gemälde, die oft an impressionistische oder spätromantische Musik erinnern, lange Bögen in leuchtendsten Farben. Maria Schneider ist erfolgreich mit ihrer Musik, mittlerweile ist sie die unbestrittene First Lady of Big Band. Deshalb ihre Müdigkeit: Drei Tage zuvor hat sie mit einem australischen Orchester in Sydney gespielt, open air vor achtzigtausend Leuten, wie sie begeistert erzählt. Nachher flog sie schnell heim nach New York, um frische Wäsche einzupacken, und direkt weiter nach Luzern. Nach drei Stunden Probe am Morgen und drei am Nachmittag schlägt der Jetlag unbarmherzig zu, sie hält sich nur noch mit Mühe auf den Beinen. Was für Maria Schneider Alltag ist, mit einem Orchester irgendwo auf der Welt ihre Musik einzuüben und aufzuführen, ist umgekehrt für die Studentinnen und Studenten der Jazzabteilung der Musikhochschule Luzern ein Höhepunkt des Studienjahres. Man habe zwar immer wieder Veranstaltungen wie diese, meint der Musikalische Leiter der Schule, Hämi Hämmerli. Aber nicht auf diesem Niveau, und vor allem auch nicht mit dieser Öffentlichkeit. Workshops, Clinics, spezielle Kursangebote finden meistens innerhalb der Schule statt, diesmal aber künden Plakate in der ganzen Stadt vom bevorstehenden Konzert des Jazz Orchestra im KKL, für die Wahrnehmung der Schule in der Öffentlichkeit verspricht sich Hämmerli doch einiges. Ausserdem spannen bei dieser Gelegenheit zwei Organisationen zusammen, die bisher nebeneinander gearbeitet haben: die Jazzschule, die seit kurzem offiziell Jazzabteilung der Musikhochschule ist, und der Jazzclub Luzern. Beide Institutionen gibt es seit über zwanzig Jahren, höchste Zeit also, einmal etwas Gemeinsames auf die Beine zu stellen. Die jungen Musiker sind von Maria Schneider begeistert. Ihr Ausstrahlung, ihre beharrliche Geduld, ihre Fähigkeit, sofort die neuralgischen Punkte zu orten und gezielt daran zu arbeiten, und nicht zuletzt ihr leuchtendes Lachen, wenn das Stück zu klingen beginnt, strahlen auf die Orchestermitglieder aus. Speziell die einzige Frau in dieser jazzenden Männerhorde, die Leadsaxofonistin Andrea Oswald, schwärmt in höchsten Tönen von Maria Schneider. Umgekehrt bekommt sie von der Leaderin die Komplimente zurück: sie sei eine äusserst talentierte junge Künstlerin, verfüge über einen wunderbaren Ton und sei eine beachtliche Solistin. Die Frauenpower der beiden wird die Männer hoffentlich zu Höchstleistungen animieren. |