Der Bass ist ein pumpender, das Schlagzeug ein gedroschenes und das Saxophon ein röhrendes. Man kennt die Phrasen und Formeln, mit denen MusikkritikerInnen versuchen, der Musik sprachlich Herr zu werden. Man ärgert sich über Verrisse und unangebrachte Lobhudeleien (oder lässt sich, ist man selber Objekt der Beschreibung, auch schon mal von ihnen schmeicheln). Anlässlich der Dezember-Blockwoche versucht eine Veranstaltungsreihe der Musikhochschule Luzern, Fakultät III, das Verhältnis zwischen Musik und Kritik wenn nicht zu verbessern, so doch ein wenig zu klären. An fünf Abenden mit Podien, Referaten und Lesungen treten zwischen 10. und 14. Dezember namhafte MusikerInnen und KritikerInnen aus Jazz, Klassik und Pop auf und begegnen wir ausserordentlichen Kritiken und historischen Fehlurteilen (Programm siehe Beiblatt). Es werden Fragen besprochen wie: Wozu braucht es Musikkritik? Gibt es Objektivität? Was macht eine gute Kritik aus und muss sie wirklich konstruktiv sein? Und nicht zuletzt: Wie können sich MusikerInnen und KritikerInnen besser verstehen?
Das Programm
Montag, 10. Dezember, 18 - 20 Uhr, Jazzkantine, Grabenstrasse 8Podiumsdiskussion zur Musikkritik mit:
Peter Rüedi (Publizist, u.a. Weltwoche)
Jean-Martin Büttner (Journalist, Tages-Anzeiger)
Ueli Bernays (Journalist/Redaktor, Neue Zürcher Zeitung)
Peter Bitterli (Journalist, WoZ/Radio DRS-2).
Gesprächsleitung: Christoph Merki (Musiker, Kritiker).
Der Schlagzeuger Fredy Studer spielt solo.
Der Publizist Severin Perrig liest Musikkritiken von Adorno, Tucholsky, der Kaiserin Maria Theresia u.a.
Gesprächsrunde mit Johannes Anders (Journalist, «Jazz'n'More»), Co Streiff (Musikerin) und Hans Feigenwinter (Musiker)
Referat von Peter Niklas Wilson, Jazzkritiker und Buchautor, Hamburg.
Referat zur Rolle und zu den Möglichkeiten der Kritik als Vermittlerin zwischen Kunst und Publikum.
Von Hardy Ruoss, Literaturredaktor Radio DRS-2 und Dozent am Medienausbildungszentrum MAZ in Kastanienbaum.
Referat von Tom Gsteiger, Jazzkritiker («Bund», «Basler Zeitung») und Dozent (Musikhochschule Basel).
Alle Veranstaltungen sind öffentlich und ohne Eintritt. Sie sind herzlich eingeladen!